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Sie setzte sich vor den Toilettenspiegel und rieb sich das Gesicht mit Fett ein.

„Nu sehn Sie lieber wo anders hin, scheen is es nicht.“

Unrat sah gehorsam weg. Er hörte auf dem Klavier einige Töne anschlagen. Der Saal rauschte dumpf, als sei er halb gefüllt.

„Und Ihre Schuljungen,“ warf die Frau hin, mit einem Gegenstand zwischen den Zähnen, „die können überhaupt die Hälse lang machen und jiepern!“

Unrat folgte dem Trieb, sich nach dem Fenster umzusehen. Hinter der roten Gardine reckte wirklich ein Schatten den Hals aus.

Im Saal geschah ein langes „Hohohoho“. Die Künstlerin Fröhlich stand auf der Schwelle, und die Türöffnung hinter ihr ward sogleich versperrt durch die breite Gestalt des Artisten Kiepert. Als sie beide drinnen waren, rief er:

„Sehr schmeichelhaft, Herr Professor, daß Sie auch wieder da sind!“

Die Künstlerin Fröhlich bemerkte:

„Da is er ja! Na also.“

„Sie wundern sich vielleicht —“ stotterte Unrat.

„Aber kein Bein,“ erklärte sie. „Helfen Sie mir man aus dem Mantel raus.“

„— daß ich meinen Besuch so schnell wiederhole —“

„Wo wer’ ich denn!“

Sie hatte die Arme, wie Henkel, an ihrem großen roten Federhut, zog Nadeln heraus und lächelte von unten diebisch nach Unrat.

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