Allgemeines plattdeutsches Volksbuch/Dat Bleikermäten ward graben

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     Da wir mal eins ein arm Bleikermäten, dei wir so wunderschön as 'ne Prinzessin; in dei verleiwt sick dei Sähn von einen groten Kopmann un wil hei so leidig daun künn, so wir em dat arm Mäten in Allens tau Willen, so dat sei tauletzt ein Kind von em hebben süll. Dei grot Kopmann har äwest sinen Sähn mit dei Dochter von einen Rathsherrn verlawt un dei Brut har ok vel, vel Geld, denn Geld will tau Geld. Dei Kopmannssähn is bang, dat sin Brut von dei Geschicht mit dat Bleikermäten hürt, un as hei diß mal werrer besöcht un sei up dei Bleik an dat deip Water hengahn un dat Mäten in Einen furt klagt un weint, so gift em dei Bös' dat in, dat hei sei in dat kolle Water stött. As dat Mäten funn'n ward, glöben all Lüd, dat sei sick sülben ein Led andahn hett un sei ward des Abens ganz in dei Still graben. Da äwest fangen mit einem Mal dei Glocken an tau gahn un in dei Kirch brennen alle Lichte un dei Orgel geiht, grar, as wenn ein Börgemeister graben ward. Da fahrt dei Kopmannssähn tausam' as dat bös' Gewissen un frögt, wat dat tau bedüden hett un verröth dabi sin Gottlosigkeit, so dat hei fat't un richt't ward. Sid dei Tid lürren dei Glocken noch alle Dinstag Abend, wenn man sei blot 'n beten anstött un wenn dei Lüd dat hüren, so seggen sei tau einanner: Dat Bleikermäten ward graben.