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Erster Teil.

1.

„Was ist das. — Was — ist das …“

„Je, den Düwel ook, c’est la question, ma très chère demoiselle!“

Die Konsulin Buddenbrook, neben ihrer Schwiegermutter auf dem geradlinigen, weiß lackierten und mit einem goldenen Löwenkopf verzierten Sofa, dessen Polster hellgelb überzogen waren, warf einen Blick auf ihren Gatten, der in einem Armsessel bei ihr saß, und kam ihrer kleinen Tochter zu Hilfe, die der Großvater am Fenster auf den Knieen hielt.

„Tony!“ sagte sie, „ich glaube, daß mich Gott —“

Und die kleine Antonie, achtjährig und zartgebaut, in einem Kleidchen aus ganz leichter changierender Seide, den hübschen Blondkopf ein wenig vom Gesichte des Großvaters abgewandt, blickte aus ihren graublauen Augen angestrengt nachdenkend und ohne etwas zu sehen ins Zimmer hinein, wiederholte noch einmal: „Was ist das,“ sprach darauf langsam: „Ich glaube, daß mich Gott,“ fügte, während ihr Gesicht sich aufklärte, rasch hinzu: „— geschaffen hat samt