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Über transskription der finnisch-ugrischen sprachen.

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g, d, sowie in ostj. wörtern ł und l als zeichen für die sog. ostj. lateralexplosivae t + l und d + l; an die stelle des ë tritt das est. õ. In ihrer endlichen form stellt sich Budenz transskription dar in seinem hauptwerke „Magyar-ugor összehasonlító szótár“ = „Vergleichendes magyarisch-ugrisches wörterbuch“, 1873 — 81)[1]. Bemerkenswerte neuerungen gegen das vorige sind a = labialisiertes a, i = russ. y (früher ï), o = est. õ (früher ë, õ), l = ostj. t + l (früher ł), = ostj. d + l (früher l), č = ein syrj. č „mit einem stärkeren vorschlag“, t = spirantisches th (engl. stimmloses th), ? = ein unbestimmbarer hinterer („tiefer“) vokal, ? = ein unbestimmbarer vorderer („hoher“) vokal. Sonst ist die frühere transskription beibehalten (z. b. z, š, ž, c, č, ?, ?, x, g, d).

Budenz’ transskriptionsweise ist die grundlage für die transskription gewesen, die später in Ungarn gebraucht worden ist. Zum teil ist dieselbe auch bei uns in Finland in gebrauch gekommen, und zu einem teil haben auch die von den finnischen forschern vorgeschlagenen zusätze in Ungarn beachtung gefunden. Aufgegeben ist von Budenz’ zeichen ?, an dessen stelle th getreten ist (z. b. HalászSvédlapp nyelv“, 1881), während die übrigen zeichen im allgemeinen beibehalten sind. Hinzugekommen sind die nach demselben prinzip dem griechischen alphabet entlehnten b (in den in Ungarn veröffentlichten sprachproben von A. Genetz, NyK XV, 1879; auch Halász gebraucht es wenigstens in seinen früheren, das lappische betreffenden veröffentlichungen, gegenüber w = interlabialis spirans bei Munkácsi) und ? (Genetz, Tscheremissische studien, JSFOu VI 1889). Das vokalzeichen i brachte das zeichen e mit (Munkácsi, Votják népköltészeti hagyományok“ = „Wotjakische folkloreüberlieferungen“, 1887), das dasselbe zu bezeichnen bezweckte, was Budenz mit o wiedergab. Daneben ist jedoch auch der buch-

  1. Als material des transskriptionsalphabets wurde in den älteren werken meistenteils die aufrecht stehende antiquaschrift (bisweilen fraktura, siehe oben) angewandt. Seit den wörterbüchern von Budenz und Donner wurde die kursivschrift immer allgemeiner.