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Küchenfenster, aus dem Agnes sich die Teller reichen ließ. Wo war die bürgerliche Ordnung der Blücherstraße, wo Diederichs angestammter Kneiptisch? „Ich gehe nicht wieder fort von hier“, erklärte Diederich. „Dich lass’ ich auch nicht fort.“ Und Agnes: „Warum denn auch? Ich schreibe meinem Papa und lass’ es ihm durch meine Freundin schicken, die in Küstrin verheiratet ist. Dann glaubt er, ich bin dort.“

Später gingen sie nochmals aus, nach der anderen Seite, wo Wasser floß und der Horizont von den Flügeln dreier Windmühlen umsegelt ward. Im Kanal lag ein Boot; sie mieteten es und schwammen dahin. Ein Schwan kam ihnen entgegen. Der Schwan und ihr Boot glitten lautlos aneinander vorüber. Unter herniederhängenden Büschen legte es von selbst an — und Agnes fragte unvermittelt nach Diederichs Mutter und seinen Schwestern. Er sagte, daß sie immer gut zu ihm gewesen seien, und daß er sie liebhabe. Er wollte sich die Bilder der Schwestern schicken lassen, sie waren hübsch geworden; oder vielleicht nicht hübsch, aber so anständig und sanft. Die eine, Emmi, las Gedichte, wie Agnes. Diederich wollte für beide sorgen und sie verheiraten. Seine Mutter aber, die behielt er bei sich, denn ihr hatte er alles Gute im Leben verdankt, bis Agnes gekommen war. Und er erzählte von den Dämmerstunden, den Märchen unter den Weihnachtsbäumen seiner Kindheit und sogar von dem Gebet „aus dem Herzen“. Agnes hörte zu, ganz versunken. Endlich seufzte sie auf. „Deine Mutter möchte ich kennenlernen. Meine hab’ ich nicht gekannt.“ Er küßte sie, mitleidig, achtungsvoll und mit einer dunklen Empfindung von schlechtem Gewissen. Er fühlte: jetzt hatte er ein Wort zu sprechen, das sie ganz und gar für immer trösten

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