amten der Regierung, die Klappsch mit Frühstück versorgte und von denen er berichten konnte, wie sie am Sonntag die Kirchzeit verbrachten. Jadassohn machte sich Notizen, und gleichzeitig verschwand seine Hand hinter Fräulein Klappsch. Diederich besprach mit Pastor Zillich die Gründung eines christlichen Arbeitervereins. Er verhieß: „Wer von meinen Leuten nicht ’rein will, fliegt!“ Diese Aussichten heiterten den Pastor auf; nachdem Fräulein Klappsch mehrmals Bier und Kognak gebracht hatte, befand er sich in demselben Zustand hoffnungsvoller Entschlossenheit, den seine beiden Gefährten im Laufe des Tages erreicht hatten.
„Mein Schwager Heuteufel“, rief er und schlug auf den Tisch, „soll so viel von der Affenverwandtschaft predigen, wie er will, ich krieg’ meine Kirche doch wieder voll!“
„Nicht nur Ihre“, beteuerte Diederich.
„Na, es gibt nun mal zu viele Kirchen in Netzig“, gestand der Pastor. Da sagte Jadassohn schneidend: „Zu wenige, Mann Gottes, zu wenige!“ Und er nahm Diederich zum Zeugen, wie in Berlin die Dinge sich entwickelt hatten. Auch dort standen die Kirchen leer, bis Seine Majestät selbst eingegriffen hatte. „Sorgen Sie dafür,“ hatte er einer Abordnung der städtischen Behörden gesagt, „daß in Berlin Kirchen gebaut werden.“ Nun wurden sie gebaut, die Religion war wieder aktuell, es kam Betrieb hinein. Und alle, der Pastor, der Kneipwirt, Jadassohn und Diederich begeisterten sich für die tiefe Frömmigkeit des Monarchen. Da fiel ein Schuß.
„Es hat geknallt!“ Jadassohn sprang zuerst auf, alle sahen erbleicht einander an. Vor Diederichs innerem Auge erschien blitzschnell das knochige Gesicht Napoleon Fischers, seines Maschinenmeisters, mit dem schwarzen