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langen Verlobung —? „Es gibt Situationen,“ äußerte er, „wo es nicht mehr Klatsch ist.“ Da schleuderte Emmi auch das Buch hin.

„Und wenn schon! Käthchen tut, was sie will! Wir Mädchen haben ebensogut wie ihr das Recht, unsere Individualität auszuleben! Die Männer sollen froh sein, wenn sie uns dann nachher noch kriegen!“

Diederich stand auf. „Das will ich in meinem Hause nicht hören“, sagte er ernst, und er blitzte Magda so lange an, bis sie nicht mehr lachte.

Frau Heßling brachte ihm die Zigarre. „Von meinem Diedel weiß ich ganz genau, daß er so eine niemals heiraten wird;“ — sie streichelte ihn tröstend. Er versetzte mit Nachdruck: „Ich kann mir nicht denken, Mutter, daß ein echter deutscher Mann das jemals getan hat.“

Sie schmeichelte. „O, alle sind nicht so ideal wie mein lieber Sohn. Manche denken materieller und nehmen mit dem Geld auch mal was in den Kauf, worüber die Leute reden.“ Unter seinem gebieterischen Blick schwatzte sie angstvoll weiter. „Zum Beispiel Daimchen. Gott, nun er ist tot, und es kann ihm gleich sein, aber seinerzeit hat man doch viel geredet.“ Jetzt sahen alle drei Kinder sie fordernd an. „Na ja,“ erklärte sie schüchtern. „Das mit Frau Daimchen und dem Herrn Buck. Guste kam doch zu früh.“

Nach diesem Ausspruch mußte Frau Heßling sich hinter den Ofenschirm zurückziehen, denn alle drei drangen gleichzeitig auf sie ein. „Das ist das Neueste!“ riefen Emmi und Magda. „Also wie war die Geschichte!“ Wogegen Diederich donnernd dem Weiberklatsch Einhalt gebot. „Wenn wir deinen Männerklatsch angehört haben!“ riefen die Schwestern und suchten ihn fortzudrängen von dem Ofenschirm. Die Mutter sah händeringend in das Handge-

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