menge. „Ich habe doch nichts gesagt, Kinder! Nur damals sagten es alle, und der Herr Buck hat der Frau Daimchen doch auch die Mitgift geschenkt.“
„Also daher!“ rief Magda. „So sehen in der Familie Daimchen die Erbonkel aus! Daher die goldenen Taschen!“
Diederich verteidigte Gustes Erbschaft. „Sie kommt aus Magdeburg!“
„Und der Bräutigam?“ fragte Emmi. „Kommt der auch aus Magdeburg?“
Plötzlich verstummten alle und sahen einander an, wie betäubt. Dann kehrte Emmi ganz still auf das Sofa zurück, sie nahm sogar das Buch wieder auf. Magda fing an, den Tisch abzuräumen. Auf den Ofenschirm, hinter dem Frau Heßling sich duckte, schritt Diederich zu. „Siehst du nun, Mutter, wohin es führt, wenn man seine Zunge nicht hütet? Du willst doch wohl nicht behaupten, daß Wolfgang Buck seine eigene Schwester heiratet.“ Wimmernd kam es aus der Tiefe: „Ich kann doch nichts dafür, mein lieber Sohn. Ich dachte schon längst nicht mehr an die alte Geschichte, und es ist ja auch nicht sicher. Kein lebender Mensch weiß mehr etwas.“ Aus ihrem Buch heraus warf Emmi dazwischen: „Der alte Herr Buck wird wohl wissen, wo er jetzt das Geld für seinen Sohn holt.“ Und in das Tischtuch hinein, das sie faltete, sagte Magda: „Es soll manches vorkommen.“ Da hob Diederich die Arme, als habe er die Absicht, den Himmel anzurufen. Rechtzeitig unterdrückte er aber das Entsetzen, das ihn übermannen wollte. „Bin ich denn hier unter Räuber und Mörder gefallen?“ fragte er sachlich und ging in strammer Haltung zur Tür. Dort wandte er sich um. „Ich kann euch natürlich nicht hindern, eure feine Wissenschaft in die Stadt hinauszuposaunen. Was mich betrifft, ich