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Brietzen. Diederich beklagte sich über Käthchens unersättliche Ansprüche an seine Kasse, von Jadassohn erwartete er einen günstigen Einfluß auf sie in dieser Beziehung. Aber Jadassohn fragte nur: „Wozu haben Sie sie denn? Sie soll doch Geld kosten?“ Und dies war auch wieder richtig. Denn nach seiner ersten kurzen Genugtuung, Käthchen auf diesem Wege doch noch erworben zu haben, betrachtete Diederich sie nachgerade nur mehr als einen Posten, einen stattlichen Posten auf seinem Reklamekonto. „Meine Stellung,“ sagte er zu Jadassohn, „erfordert eine großzügige Repräsentation. Sonst würde ich, offen gestanden, das ganze Geschäft fallen lassen, denn unter uns, Käthchen bietet nicht genug.“ Hier lächelte Jadassohn beredsam, sagte aber nichts. „Überhaupt,“ fuhr Diederich fort, „ist sie dasselbe Genre wie meine Frau, und meine Frau“ — er hielt die Hand vor — „ist leistungsfähiger. Sehen Sie, gegen sein Gemüt kann man nichts machen, nach jedem Abstecher in die Villa von Brietzen kommt es mir vor, als ob ich meiner Frau etwas schulde. Lachen Sie nur, tatsächlich schenke ich ihr dann immer was. Wenn es ihr nur nicht auffällt!“ Jadassohn lachte mit noch mehr Grund, als Diederich meinte; denn er hatte es schon längst für seine sittliche Pflicht gehalten, Frau Generaldirektor Heßling aufzuklären über diese Zusammenhänge.

Im Politischen ergab sich für Diederich und Jadassohn ein ähnlich ersprießliches Zusammenwirken wie bei Käthchen; denn gemeinsam beeiferten sie sich, die Stadt von Schlechtgesinnten zu reinigen, besonders von solchen, die die Pest der Majestätsbeleidigungen weiter verbreiteten. Diederich mit seinen vielfachen Beziehungen machte sie ausfindig, worauf Jadassohn sie ans Messer lieferte.

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