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Am Sonntag, wie er bei Göppels klingelte, machte Agnes selbst ihm auf. „Das Mädchen kann nicht vom Herd fort“, sagte sie; aber den wahren Grund sagte ihr Blick. Aus Ratlosigkeit senkte Diederich die Augen auf das silberne Armband, womit sie klapperte, als sollte er hinsehen.

„Kennst du es nicht?“ flüsterte Agnes. Er ward rot.

„Das von Mahlmann?“

„Das von dir! Ich trag’ es zum erstenmal.“

Rasch und heiß drückte sie ihm die Hand, dann ging die Tür zum Berliner Zimmer auf. Herr Göppel wandte sich um. „Na, da ist wohl unser Ausreißer?“ Aber kaum erblickte er Diederich, änderte sich seine Miene, er bereute seine Vertraulichkeit.

„Ich hätte Sie, weiß Gott, nicht wiedererkannt, Herr Heßling!“

Diederich sah zu Agnes hinüber, wie um ihr zu sagen: „Siehst du? Der merkt es, daß ich kein dummer Junge mehr bin.“

„Bei Ihnen ist ja alles unverändert“, stellte Diederich fest und begrüßte Herrn Göppels Schwestern und Schwager. In Wahrheit aber fand er alle beträchtlich gealtert, besonders Herrn Göppel, der sich weniger munter benahm und dem ein kummervolles Fett von den Wangen hing. Die Kinder waren nun größer, und irgendwo im Zimmer schien eine Person zu fehlen.

„Ja, ja,“ so schloß Herr Göppel die einleitende Unterhaltung, „die Zeit vergeht, aber gute Freunde finden sich immer wieder.“

„Wenn du wüßtest, wie“, dachte Diederich verlegen und mit Geringschätzung, indes man zu Tisch ging. Beim Kalbsbraten fiel ihm endlich ein, wer damals ihm gegen-

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