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Marmor der schmallendige, beschwingte Hermes aus dem Sockel von Cellinis Perseus, einen magern Fuß erhoben zum Aufflattern. Schon auf der Treppe wehten Blumengerüche der Herzogin entgegen. Sie erstieg bald täglich die fünf Stockwerke in dem Eckhause der Via Sistina. Es saß sich gut auf den schlanken Möbeln, vor den hell lackierten Tischchen, wo von geraden Vasen herunter Blüten rot und weiß auf zerblätterte Bücher tropften. Zu dem weiten Atelierfenster strömte ein Meer von Blau herein. Drunten blitzte das Leben auf der spanischen Treppe.

Piselli war immer zugegen. Er rückte Stühle, beschaffte Thee und Gebäck und bethätigte sich dazwischen im schmeichlerischen Wiegen hoher Worte.

„Wollen Sie sich nicht an den Kamin stellen, Herr Piselli?“ bat die Herzogin, als er einmal lange von Freiheit geredet hatte.

„Lehnen Sie sich ganz bequem dagegen und verhalten Sie sich ruhig. Sie sind schön.“

„Danke sehr,“ sagte er aufrichtig.

Seine Hüften waren gerade so viel enger als die Brust wie bei dem Hermes hinter ihm. Piselli stand da, durchtrieben spannkräftig, gleich dem Gotte. Jeder Muskel an ihm wußte, daß Frauenaugen ihm zusahen. Die Blà hatte rosige Wangen und feuchte Augen; sie versetzte:

„So, er hat aufgehört. Nun darfst du mir sagen, Violante, was du meinst, wenn du die Freiheit nennst. Denn jeder denkt sich bei solchem Wort, das alle lieben, sein liebstes.“

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