der ein welk und süßlich duftendes Gedicht war. Piselli verschlang mit Augen, die vor Gier verblödeten, den buntstrotzenden Heiligen aus Wachs hinter dem Gitter seiner Krypta. Seine Finger und Lippen überhasteten die Gebete; er fühlte sie erhurt und sah bereits die Karten vor sich, mit denen er gewinnen sollte. Darauf standen die Liebenden auf und gingen weiter, Seite an Seite, wie in ganz derselben Welt.
Der Heilige täuschte Pisellis Vertrauen. Am folgenden Tage sah die Blà es ihrem Orfeo an, er habe verloren. Es war eine ungewöhnliche Summe, und er fchuldete sie dem Prinzen Maffa auf Ehrenwort. Sie raffte ihr Ersparnisse und allen ihren Kredit bei ihren Verlegern zusammen, um ihn zu retten. Er nahm das Geld ohne Ziererei. Es war für die Blà ein freudiger Augenblick. Schon nach achtundvierzig Stunden hatte er alles zurückgewonnen und übergab es ihr in einer Börse aus Atlas, bestickt mit echten Perlen. Aber bald durfte sie ihm wieder, und im Laufe der Zeit immer häufiger, mit kleinen und großen Beträgen aushelfen. Sie lernte jetzt kühle Gesichter bei sonst ritterlichen männlichen Kollegen kennen, wenn sie Artikel bezahlt haben wollte, die noch nicht geschrieben waren. Die kleinen Blätter gaben ihr Manuskripte zurück, um keine Vorschüsse erlegen zu müssen. Sie aber trottete, elegant und rosig, mit ihrem besonnenen, frauenhaften Schritt unermüdlich über den Asphalt, hin und her zwischen den Zeitungen, den Litteraturmaklern, kleinen Wucherern und wohlhabenden Freunden. Und Piselli trat unter seine Klubgenossen nie anders