vor Porta Sant’ Agnese, wo ein paar geflüchtete Landsleute zusammenkamen, Handwerker, Lastträger und Straßenverkäufer. Sie trockneten sich zweimal die Woche den Schweiß der schweren Arbeit, zu der die Fremde sie verdammte, von den Händen und reckten sie zu ihrem Apostel empor, — und mit den Händen die Seelen, die so übervoll waren von Selbstmitleiden, Beklemmung und der Sucht nach Wiedervergeltung, Befreiung, Herrschaft, Rachegelagen. In diesem Keller, der an Katakomben grenzte und fast schon dazugehörte, unter den gequälten Schatten der Armen, von qualmenden Thonlampen auf triefende Mauern geworfen, — hier in der Konventikelluft erster Christen war Pavic nochmals Held. So gut versteckt, fröhnte er den Ausschweifungen des Gefühls und starb zum hundertsten Male, mit ausgebreiteten Armen, röchelnd an einem nicht vorhandenen Kreuz, das alle sahen. Darauf stieg er wieder ans Licht, rotfleckig im Gesicht, unheimlich ermuntert und zu täppischen Scherzen aufgelegt: ein heimlicher Trinker, der sich kaum noch darauf besann, daß er einst bei Bacchanalen unter blauem Himmel ein großartiger Genießer gewesen war.
Am Freitag berichtete er dann:
„Wie diese Menschen mich lieben ! Ah! Nichts er wärmt ein Leben so, wie die Liebe eines Volkes. Ich darf fagen, für sie bin ich ein Halbgott!“
„Ein Halbgott zum Weinen,“ dachte die Blà. Die Cucuru platzte einfach aus.
„Und ich kenne einen jeden nach Namen, Herkunft und Geschichte! Alle werden wegen lauterer Gesinnung