Stein. Am linken und am rechten Ende umfaßte jede einen Löwenkopf, sie streichelten die abgeschliffenen Mähnen mit erregten, mattweißen Fingern, auf denen schmale Nägel blaß schimmerten. Die Blà neigte sich, einen Arm um die Herzogin zu breiten; sie glitten zu einander hin auf dem schlüpfrigen Marmor, lässig, aufseufzend nach den Beichten ihres Kummers, und glücklich, Schulter an Schulter zu ruhen. Die schwarzen Flechten der einen schlangen sich in die blonden der andern, ihre Düfte verwebten sich; die Wangen streiften sich weich. Die Blumen an ihren Gürteln küßten sich. Die leichten Falten ihrer hellen Kleider raschelten ineinander.
„Süße Violante,“ sagte die Blà. „Weine!“
„Soll denn, was mir an Willen noch bleibt, in Thränen zerfließen?“
„Genieße doch deine Wehmut. Im Tiefsten sehnen wir uns alle nach dem Kreuz.“
„Ich nicht. Das härteste Kreuz ist das Sterben. Ich stoße es jetzt jede Nacht mit aller Kraft von mir und lebe, — mit Martern zwar, aber ich lebe.“
„Wozu dich martern? Sieh, es ist so leicht, sich fallen, nein, sich gleiten zu lassen in den Tod hinein, so wie wir eben auf dem polierten Marmor einander zugeglitten sind.“
Die Herzogin richtete sich rasch auf.
„Nein! Ich klammere mich an meinen Löwenkopf. Soll ich mich an den Tod verlieren wie an den Traum, der mich allzu lange verschlossen hielt? Jetzt fühle ich mich wieder leben. Die Schmerzen haben in