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Tags darauf in der Frühe fuhren sie. Ihr Wagen hielt auf der Piazza Montanara inmitten eines besonnten Gewühls bunter Campagnabauern, die scharfriechende Pferdekäse von den zweiräderigen Karren luden und das Wasser edler Brunnenschalen über ihre Kohlköpfe spritzten. Die beiden Frauen betraten den kalten Schatten eines versteckten Gäßchens, des Vicolo San Nicolü da Tolentino, sie durchschritten ein geschwärztes Thorgewölbe und erstiegen eine grünlich feuchte Steintreppe, dämmerig unter kleinen Gitterfenstern. Im dritten Stockwerk sagte die Blà:

„Ich nehme an, daß du nichts von dem, was man dich hier sehen lassen wird, als Kränkung auffassen willst. Sonst wäre es besser, gleich umzukehren.“

Die Herzogin zuckte die Achselu.

„Du weißt, ich langweile mich.“

„Das wird gleich ein Ende haben,“ meinte die Blà.

Zwei Stiegen hoher klopfte sie. Man rief heftig herein. Bei ihrem Eintritt plumpste etwas zu Boden; ein großes, nacktes Weib war von der Matratze eines schmalen, eisernen Bettes herabgesprungen. Ein stämmiger, kleiner Mensch hieb mit dem Malstock auf seine Staffelei und brüllte:

„Willst du stehen bleiben, Kanaille!“

Aber sie ließ die Arme hängen, die schwarzen Haare zottelten ihr um das Gesicht, uud sie beglotzte mit großen, dunkeln, tierischen Augen die beiden Damen. Ihr gegenüber, am andern Ende des Zimmers, breitete sich eine zweite, viel gewaltigere Nacktheit aus,

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