Via Nazionale, noch ganz fern, hörte sie ein Geschrei, das sie kannte: es wiederholte sich jeden Abend. Der jüngste Skandalartikel des Intrasigente machte seinen Weg durch die Stadt. Sie öffnete eine Scheibe und meinte zu verstehen: „Der Tod der Herzogin von Assy.“
Die Rotte näherte sich, fragwürdige Gesellen, die einen in Lumpen, volkstümliche Gecken die andern. Sie lungerten stundenlang vor der Druckerei des gefürchteten Blattes, einander bewitzelnd und bedrohend. Beim Erscheinen der frischen Zeitung gab es eine kurze, atemlose Balgerei; die Glücklichen, die die ersten Packen der feuchten Papiere errafft hatten, entrangen sich dem schwarzen Haufen und stürzten mit wüstem Gegröhle den einträglichen Straßen zu, die des Nachts vom Leben fieberten. Wo sie vorbeikamen, bedeckte sich der Weg mit großen, weißen Fetzen, von ungeduldigen Händen in das Licht der Laternen gehalten.
Allen voran stürmte ein Mensch mit einem Stelzfuß. Er war hochschulterig, seine spitzen Knochen durch bohrten seine Flicken. Seine Brust war hohl und seine Fäuste dürr und knotig. Sein graues Gesicht, beinahe ohne Umriß, sah verwischt aus vom Elend, mit ungewissen Schatten an Stelle der Augen. Aber den Oberkörper tobend nach vorn geworfen, und mit seinem Holzbein hart aufstampfend auf das Pflaster, riß er den Mund auf, und ihm entsprangen, wie aus ihrer schwarzen Höhle, mit Rasseln und Pfeifen, dampfend vor Wut und voll eines Hasses, der sich überanstrengte um sein Glück zu genießen, die Worte, überall gierig begrüßt.