so lange es Zeit ist. Wenn ich mitsamt deinem Gelde verbrannt oder in einem Abgrund verschwunden wäre, — würdest du mich Lügnerin nennen? Siehst du, er, der das Geld nahm, war starker als Abgrund und Feuer. Ich vermochte nichts weiter, als für dich zu empfinden und durch ihn zu sterben. Ach! wäre ich mutiger gestorben! Du weißt, wie ich es wünschte. Aber als es so weit war, ward ich schwach. Er hatte gemerkt, daß ich doch noch Geld hatte. Ich hatte es zusammengebracht, seit ich hier wohne, und es vor ihm versteckt, dort in der Ecke, wo die Fliesen aufgerissen sind. Wie er mich endlich tötete, verriet ich es ihm, in der letzten Angst. Das ist die Untreue, die ich an meinem Schicksal beging. Sonst war ich ehrlich, nicht wie die andern es meinen, wenn sie ehrlich sagen, — aber wie du es meinst, Violante!“
Sie verlor das Bewußtsein.
Die Herzogin dachte:
„Ich bin noch rechtzeitig gekommen. Wenn ich nicht mehr gehört hätte, was sie mir nun gesagt hat, — sie hat recht, es wäre schrecklich gewesen. Wir haben uns ja alles geglaubt, warum nicht auch dies? Wenn es doch die Wahrheit ihrer Seele ist. Im Namen unserer schönen Stunden ist es wahr!“
„Es ist wahr, hörst du!“
Die Blà lag mit geschlossenen Augen; die Herzogin legte deu Kopf auf ihre Brust, sie spürte keinen Atem. Eine jähe Angst packte sie.
„Bice, noch einmal! Wach’ noch einmal auf, ich habe dir noch ein Wort zu fagen. Ich glaube dir!“