voll, halb Sekt, halb Kognak. Meinen Sie, daß es schadet?“
„Ich weiß wirklich nicht.“
„Mein Arzt sagt mir, es schadet gar nichts.“
„Dann können Sie’s ja thun.“
„Das denken Sie doch auch wirklich?“
„Aber warum trinken Sie? Es giebt für einen Thronfolger doch so viele andere Beschäftigungen.“
„Das gehört zu Ihren Vorurteilen. Ich bin unbefriedigt wie alle Thronfolger. Erinnern Sie sich an Don Carlos. Ich möchte nützlich sein, und man verurteilt mich zur Unthätigkeit, ich bin ehrgeizig, und jeder Lorbeer wird mir vor der Nase weggeschnitten.“
Er sprang auf und trollte gebeugt durchs Zimmer. Seine Arme waren immer erhoben wie Flügel, die Hände wippten in der Hohe der Brust, an den Gelenken auf und ab.
„Sie Ärmster,“ sagte die Herzogin und blickte auf die Uhr.
„Die Schranzen verdächtigen mich bei dem Könige meinem Vater, als könne ich die Zeit meiner Thronbesteigung nicht erwarten.“
„Aber Sie können es doch?“
„Mein Gott, ich wünsche dem König langes Leben. Aber ich möchte auch leben, und man will es nicht.“
Er schlich auf den Fußspitzen nahe zu ihr hin und flüsterte mit Anstrengung dicht an ihrem Gesicht:
„Wollen Sie wissen, wer es nicht will?“
Sie hustete; ein scharfer Alkoholduft wehte sie an.
„Nun?“