wollte den Mund verziehen, aber in die Kehle stieg ihr eine Übelkeit. Dann fiel ihr ein, daß Pavic sie immerfort Violante genannt hatte. Wie kam er dazu? Bildete er sich auf das Geschehene etwas ein? Solch’ ein untergeordneter Vorgang, gab er denn ein Recht zu Zärtlichkeiten der Rede und zu seelischem Nahekommen?
Sie zerrte an ihren widerspenstigen Hüllen, sie warf, was ihr in den Händen blieb, auf einen Haufen von Musselin und Seidenstoffen, am Fußende ihres Bettes von flüchtigen Dienerinnen zurückgelassen. Plötzlich entstand darunter eine Bewegung. Die Herzogin ging rasch darauf zu. Es raffte sich etwas daraus hervor, eine kleine abenteuerliche Gestalt, die mit ihrem Degen in den Tüchern hängen blieb. Schließlich stand vor ihr Prinz Phili, in Tricots, Barett und blauem Atlaswams, mit dicken, goldenen Blumen auf dem weißen, hermelingefütterten Kragen. Er hatte große Furcht.
„Da bin i schon,“ flüsterte er.
Ihre nervöse Überreiztheit entlud sich:
„Wie kommen Sie hierher? Trachten Sie doch gleich wieder zu verschwinden!“
„Sie nehmen es also doch übel?“ fragte er. „Der Percossini hat mir ja auch gesagt, Sie würden’s übel nehmen, aber konnte ich denn anders? Warum haben’s mich nie vorgelassen. Frau Herzogin, und meine Frau haben’s auch nicht mehr besucht, Sie Schlimme.“
„Entfernen Sie sich! Ich lasse die Prinzessin benachrichtigen.“