Der Festtag, blau wie er sein sollte, ging auf, — und da wehten auch schon vom Hause C die Fichtenkränze, Fahnen rückten heran, Arbeiter-Kegelklub, Arbeiter-Turnverein, und Obmann oder Ordner genossen die Wonne zu kommandieren, alle anderen das Glück stramm zu stehen nach eigener Wahl. Auf der Wiese indessen, vor den Häusern A B wurde ein Karussell in Betrieb gesetzt. Und die Kinder hatten nicht nur dies, sie hatten Waffelbuden, Schießhallen und Kioske mit Limonaden, alles, die Wiese entlang, am Weg zum Friedhof. Das Programm der Erwachsenen war anders.
Zuerst das Essen, Geräuchertes und Bier ohne Grenzen, in dem Saal hinter der Kantine, bei dröhnender Blechmusik, beim Geruch der getünchten Wände und grüner Kränze. Dann die Rede Horst Heßlings.
Er vertrat seinen Vater, den Generaldirektor, aß freilich nicht, stand aber oben an der längsten der Tafeln, in der Hand ein Glas Bier. Der Arbeiter Dinkl, wie es seine Art war, schob dienstfertig dem jungen Herrn einen Stuhl hin — und so fest in die Kniegelenke hinein, daß es klar war, er sollte knicken. Horst Heßling knickte aber nicht, er hielt die Knie durchgedrückt. Er drehte nur die Schultern herum und sagte: „Durchaus nicht, mein Lieber,“ — was den Dinkl dann freilich Achtung lehrte.