Herren vermutete von den anderen, daß sie welche hätten, und da sie es nicht gestanden, gestand auch er es nicht. Beim Abschied fragte jeder, mit unbeteiligtem Gehaben: „Wie stehen sie denn jetzt?“
Der Haß! fühlte der Arbeiter Balrich. Mit ihm gehst du schlafen und stehst wieder auf mit ihm. Vor sechs, den Rockkragen hinauf und los, den fröstelnden grauen Weg nach der Fabrik, zu Hunderten schweigend und trabend, Trab hinter sich, vor sich, in sich, Trab wie Maschinenlauf. Alle verschrieben der Ungerechtigkeit, alle unter dem unablässigen Druck des Hasses, gewohnt wie schlechte Luft und Lärm von Maschinen. Und dabei, welcher war der ärgere Feind? Heßling, für den man sich krumm rackerte, oder dieser Simon Jauner, der es auch tat, — aber seit heute stand er bei der Papiermaschine am Platze Balrichs, unten, wo die fertigen Bogen ankamen und wo man von der Tür her Luft hatte. Den besten Platz hergeben müssen, an einen, der früher einmal etwas gehabt hatte mit der Frau des Maschinenmeisters Polster! Noch dazu war sie die Schwester seines Schwagers Dinkl. Balrich schwitzte den ganzen Morgen mehr von Wut als von der Hitze. Als aber der Inspektor vorüberkam und ihn fragte wieso, biß er die Zähne zusammen. Das war unsere Sache und nichts für die Herren oben! Der Inspektor freilich wußte Bescheid, denn mit der Frau des Maschinenmeisters hatte er jetzt