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„Nicht ich“, erwiderte sie langsam. „Ich habe viel zur Madonna gebetet. Auch sie sollen es tun.“

„Sie sind also fromm?“ Er wollte lachen. Aber sie fragte ihn, ob er sicher sei, daß dies alles nicht eine Strafe der Madonna sei, die er so oft verleugnet habe. Sie erhob die gefalteten Hände.

„Die schöne alte Madonna Ihres berühmten Geschlechts, das sie immer beschützt hat! Wie lange schon wartet sie vergebens auf sie in der Kapelle dieses Hauses! Sie müssen zu ihr zurückkehren, versprechen sie es mir, noch heute Nacht!“

Er gestand, daß er daran gedacht habe. Denn man könne nie wissen. Auch sein Kaplan habe ihm davon gesprochen.

Das wußte Frau Camuzzi, denn sie selbst hatte es bewirkt.

„Aber erst Ihre schönen Augen bestimmen mich.“ Und als alle schliefen, schlich er hinunter. Die Tür der Kapelle kreischte; Malfigi hielt an, er schämte sich, und er ward eigentümlich bedrückt von diesen lange gemiedenen Schatten, aus deren Tiefe es unsicher flimmerte. Vor der Madonna brannte die silberne Lampe wie in seiner Kindheit. Malfigi wollte schon hinknien wie einst, besann sich aber und breitete zuerst sein Taschentuch über die Altarstufe. Dann sah er unschlüssig hinauf in die Augen der Madonna, die groß, schwarz und voll geheim-

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