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Gleich nachdem er ihre Wohnung verlassen hatte, geschah das Unglück.

Ein gewöhnlicher Unglücksfall. Die Frau, die nun nicht mehr da war, hatte sich selbst verloren, bevor er sie verlor. Ihr Ende war äußerlich, schattenhaft; ihn, der als Freund einer beliebten Künstlerin an ihrem Sarge repräsentierte, ging es noch weniger an als die anderen. Was ihm übrig blieb, war Bitterkeit, Zorn und eine Vermehrung seiner Zweifel am Leben selbst. Man konnte noch gewinnen, man konnte nicht mehr glauben, zu besitzen … Dennoch hatte er wieder geliebt, Zwischenfälle, die auch schon dahin waren. „Ebenso gut könnte ich der oder jener gedenken, warum ihrer? Ist es, weil sie sterben mußte, und weil solche süße und weiße Nacht werben möchte für den Tod? Es ist wahr, sie kam als Letzte, bevor ich alterte. Aber noch jetzt bin ich weit von fünfzig.“

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