Jahre waren eine lange, lange Zeit.“ Und während ihre Stimme, kranke Kinderstimme, noch nachklang, strich sie tastend über ihre Hüften, als seien sie wund oder als suchte sie nach ihrer verlorenen Form. Da riß er sie an sich, und hinsinkend weinten sie.
Das Gesicht noch trocknend, eilte sie schon fort. Unter der Tür, zurückgewendet, sagte sie: „Morgen gehe ich auf eine Reise. Du kannst unbesorgt sein…“ und sagte es inständig, als setzte sie hinzu: „Glaub’ mir oder doch lass’ mich es glauben!“ Morgen kam, und sie war fort, und er in seinem Hofzimmer beim Gaslicht erdrückte mit beiden Händen in seinem Herzen, was er wußte, sein ungeheures Wissen. Zwei Tage, da rief man ihn in die Frauenklinik: tot sei sie, tot sei seine Schwester. Er ging und beugte noch einmal seinen grauen Kopf vor ihrer unvergänglichen Schönheit.