außer dem Hause Acquistapace,“ setzte sie hinzu, da die Frau des Apothekers sie furchtbar ansah.
„Auch die gute, heilige Frau Camuzzi“, sagte der Schlosser Fantapiè, „bleibt der Sünde fern. Niemand wird sagen wollen, daß sie das Haus verlassen habe.“
Alle bestätigten es; nur Don Taddeo schwieg und senkte den Kopf. Denn er hatte sein Beichtkind aus dem Häuschen der Wäscherin Grattalupi in die Treppengasse schlüpfen, mit gerafften Röcken hineingleiten und hurtig verschwinden sehen. Vom Hofe des Rathauses mußte sie zu dem Häuschen hinaufgeklettert sein, obwohl die alten Stufen nur Geröll waren, und heimlich war sie der Wollust nachgelaufen. Vielleicht enthielt dann auch Wahrheit, was die Evangelina Mancafede über Frau Camuzzi und den jüngsten der Komödianten wissen wollte?
Don Taddeo fuhr auf; ein Bild, das ihm wieder vor Augen kam, machte ihn weiß und wirr.
„Wir werden alle verderben,“ stammelte er, „und jene, die sie Italia nennen, ist von allem Unheil das ärgste!“
Die Pipistrelli und Frau Acquistapace nickten erbittert. Der alte Fantapiè rief aus:
„Sie ist das Weib von Babel.“
„Beim Bacchus,“ bemerkte der Schlosser Scarpetta; „nachdem schon der Advokat, der Baron, der Herr Polli und, wie man sagt, auch der Knecht des Wirtes Malandrini bei der Italia daranwaren, weiß niemand, ob nicht an ihn selbst die Reihe kommt.“
Da die beiden Frauen sich wütend von ihm abkehrten, schielte er vor sich hin. Alle schwiegen, — und Don Taddeo erblickte sie, das Weib, wie er sie durch jenes Domfenster erblickt hatte, zu dem er hinaufgestiegen war, weil Pipistrelli mit der Stange eine Scheibe zerbrochen hatte. Er hatte nicht ge-