einem Mann wie mir! Er sieht nun, daß mich das nicht hindert —.“
„Du bist noch größer, als ich gedacht habe, Advokat.“
„Eh!… Aber sprechen wir von etwas Ernstem. Wie viel Zeit gibst du dem Priester noch?“
„Nicht lange. Deine Artikel in der ,Glocke des Volkes‘ werden gewirkt haben.“
„Also du glaubst. Ich sage dir, ich —“
Der Advokat setzte sich den Finger auf die Hemdbrust.
„— daß Don Taddeo keine acht Tage mehr hat. Die Loge, mein Lieber, ist durch mich auf die Sache mit dem Schlüssel aufmerksam gemacht worden. Auch habe ich an den Bischof geschrieben über die Revolte in Borgo und habe ihn von der Beteiligung des Don Taddeo an jenem Aufstand des Aberglaubens unterrichtet.“
„Aber er —“
Der alte Garibaldiner spreizte entsetzt die Hand.
„— er wars gerade, der den Bauern widersprach: nein, sie hat nicht die Augen bewegt, eure Madonna, — und fast hätten sie ihn gesteinigt.“
Der Advokat zuckte mit den Schultern und zog die Lippen von den Zähnen.
„Ist er der Feind, ja oder nein? … Und wollen wir die ,Arme Tonietta‘ sehen?“
„Das wollen wir: ah! das wollen wir.“
Der Apotheker schwang sein Holzbein über die letzten Stufen.
„Sst!“ machte der Advokat. „Die Beleuchtung ist nicht glänzend; was will man, unsere ganze Kraft mußten wir auf das Innere des Theaters verwenden; aber ich übersehe dennoch die Lage. Deine Frau befindet sich nicht unter dem Volk, das den Palast der Frau Fürstin belagert und auf die Ouvertüre wartet; sie ist in dem Haufen abergläubischer Aufrührer,