„Der Advokat bringt den Don Taddeo zum Schweigen“, wiederholte die junge Amelia Pastecaldi, albern träumerisch, und himmelte aus ihrem steifen Mullkleid hervor.
In die Loge der Frau Mandolini beugte sich der blinde Kopf des alten Literaten Ortensi.
„Beatrice,“ sagte er und kicherte, „man bringt den Priester zum Schweigen. Das erinnert an die guten Zeiten.“
„Wir sind noch am Leben, Orlando“, sagte die Alte, steif aufgerichtet, mit tiefer Stimme, und zwischen ihren weißen Haarrollen lachten in ihrem langen weißen Gesicht nur die schwarzen Augen.
„Nicht möglich!“ rief nebenan der Tabakhändler Polli und lief hinaus. Die Haushälterin des alten Ortensi hängte sogleich ihre üppige Hand über die Logenwand, und als der junge Olindo Polli zitternd daran streifte, wendete sie ihm ein gebieterisch laszives Gesicht zu, vor dem ihm der Schweiß ausbrach. Die beiden Fräulein Giocondi sahen trotz der Wirrsal des Hauses alles, was vorging, und feindselig stießen sie einander an.
„Alle wie Papa“, sagte Cesira und wendete sich um. Hinter ihnen hielt ihre Mutter das schmutzig graue Haupt gesenkt und schlief wohl schon wieder.
„Mit solchen Weibern machen sie die Familien unglücklich, die Frau wird aussehen wie Mama, und wir verheiraten uns nicht.“
„Ich habe es satt, mich zu verheiraten“, sagte die entlobte Rosina. Da ging die Logentüre, und der alte Giocondi schwenkte seinen lustigen kleinen Bauch herein. Die Augen funkelten ihm.
„Alles geht gut“, rief er und machte mit der Hand einen freigebigen Bogen. „Sie holen Pipistrelli vom Glockenturm herunter. Ihr sollt Gefrorenes haben, und wollt ihr einen