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schreiben. Wenn Sie ihn loben, weiß ich, daß Sie seinen Haß gegen mich teilen. Wir haben uns in diesem Falle nichts mehr zu sagen.“

Da er bestürzt abwehrte:

„Oder irre ich mich? Stehe ich dennoch endlich einem Manne gegenüber, der nicht wie die anderen ist und der für die Wahrheit ein Opfer bringen kann? Sie werden vielleicht angefeindet werden; der Maestro ist ein Intrigant; wie ich erfahren habe und beweisen kann, gibt er sich für etwas anderes aus, als er ist, und hat nie ein Konservatorium besucht; — und Sie sollten wirklich Ihren ganzen Lohn in dem Bewußtsein finden, daß Sie einer Frau Gerechtigkeit verschafft haben?“

Der Advokat warf sich in die Brust und preßte die Hände darauf.

„Meine bisherigen Erfahrungen verbieten mir, es zu glauben“, sagte die Primadonna und bewegte langsam das Gesicht hin und her, dessen verschämte Weichheit ihn bezauberte. Die blauen, verschleierten Augen waren die eines Kindes.

„Ich habe nichts als meine Kunst“, sagte sie mit einer Stimme, in der ihr Stolz wankte. Der Advokat haschte erschüttert nach ihrer kleinen Hand.

„Niemand weiß besser als ich, Fräulein Flora Garlinda, wie einem Manne zumut ist, der, nur auf den eigenen Wert gestützt, für eine große Sache gekämpft hat, um endlich durch unfaßbare Intrigen und den Wankelmut eines Volkes sich verlassen und in einem Augenblick der Ohnmacht zu sehen. Aber wirkliche Größe zeigt sich erst in einer Niederlage! Unsere Geschicke machen uns zu Verbündeten. Zählen Sie auf mich, Fräulein Flora Garlinda!“

Er bückte sich tief und hatte, zurücktretend, noch immer ihre Fingerspitzen an den Lippen. Als er sie nicht weiter mitnehmen konnte, ließ er sie los, und die Sängerin verschwand, den

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