„Der Tenor scheint sehr aufgeregt. Ich sehe ihn schon die ganze Zeit vor dem Vorhang hin und her laufen. Jetzt sieht er wieder durch das Loch. Vorhin hatte er sich sogar in die Gardine gewagt; draußen müssen sie ihn wahrgenommen haben, denn sie begannen zu schreien.“
„He! Herr Nello!“ rief der Advokat.
„Lassen Sie ihn“, sagte Gaddi. „Es ist sein gewohnter Zustand am ersten Abend. Betrachten Sie lieber den Cavaliere: er hat eine gute Maske.“
Der Cavaliere Giordano nahm, um die Herren zu begrüßen, mit einer Verbeugung, großartig und dabei zitternd, den durchlöcherten Filz von seinem Kopf, der spitz und ganz kahl war. Frostig in seinen entfärbten Mantel gerollt, machte er kleine, schlürfende Schritte, die ihn nicht von der Stelle brachten. Auf der Hand am Rand des Mantels blitzte sein großer Brillant auf.
„Nun?“ fragte er, atemlos vor Anstrengung, „erkennen Sie, Gaddi, wie es sich herausarbeitet? Sie, der Sie etwas verstehen? Wie? Diesmal werde ich alle schlagen! Ich gebe zu, meine Herren —“
Er kam hastig herbei mit einem starren Lächeln von einem zum andern und kleinen bedrängten Handbewegungen.
„— im ersten Akt kam ich nicht voll zur Geltung.“
Nachdem er vergeblich auf Widerspruch gewartet hatte:
„Das liegt an der Rolle des alten Geronimo. Dieser Bettler aber, das ist ganz etwas anderes. Man sieht ihm an, nicht wahr, daß er eine gefallene Majestät ist.“
„Wie? Stellen Sie denn einen König vor?“
„Ich will sagen, daß er große Tage gesehen hat und sich eines ungewöhnlichen Geschickes bewußt ist. Als die Liebenden ihn unter seinem Bogen aufstören: ah! meine Herren, das ist der entscheidende Augenblick, in dem die Tragik des