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„Wer diese Musik geschrieben hat, der wußte, was ein großer Mann ist.“

Unter ihnen schluchzte eine Frau heftig auf. Sie horchten; es blieb still.

„Frau Camuzzi? Unmöglich. Sie ist zu wohlerzogen; und dann, welchen Grund sollte sie haben, zu schluchzen?“

„O! jede Frau findet dazu Grund“, erwiderte Jole Capitani, und der Advokat erkannte mit Genugtuung, daß ihr unsicherer Blick nur noch ein wehrloses Flehen war.

„Bravo, Maestro!“

Der Kapellmeister fuhr auf seinem Sessel herum und machte im Sitzen mehrere rasche Verbeugungen. Die Haare klebten ihm in der Stirn; den Stab führte er jedesmal, als nötigte ihn ein unberechtigtes Gesetz dazu, flüchtig und bedeutungslos über seine Mitarbeiter im Orchester hin.

„Zum Schluß klang es dennoch wieder tragisch“, stellte Rosina Giocondi im stillen fest. „Es wird sich zeigen, wenn der Vorhang aufgeht … Natürlich, vor dem Wirtshaus ist der erste, den man sieht, der Conte Tancredi, der damals die Tonietta verführt haben soll. Dem Piero dagegen, der nun Schuhe flicken muß, bringt jene Frau, die ihn haben wollte und die jetzt die Wirtin zu sein scheint, zu essen. Sie hält ihm ihren Fuß hin, sie verführt ihn. Die Tonietta drüben bemerkt es wohl, drum kokettiert sie auch von ihrer zerbrochenen Treppe herab mit dem Tancredi. Es ist schon wieder aus, meine Lieben, mit dem Glück. Das kennt man. Man hofft zu leicht; — aber auch mit Olindo Polli ist es nichts, sonst hätte er in der langen Pause der Mama einen Besuch gemacht.“

„Paß doch auf, Piero!“ rief jemand auf der Galerie. „Er nimmt sie dir weg!“

„Sei still! Er hat es schon bemerkt. Der Tancredi geht, alle Gäste gehen: jetzt bekommt sie das ihre.“

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