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Ihr schwindelte vor Gedanken; sie setzte sich.

„Aber der Salvatori ist eitel und wird prahlen. Übrigens ist ein Duell unmöglich. Der alte Nardini wird erfahren, wer seine Enkelin in einen Skandal verwickelt hat. Er ist einflußreich, und mein Mann verliert seinen Posten. O Elend, an das Interesse eines solchen Mannes gebunden zu sein!“

Sie klatschte; sie rief:

„Bravi! Bravo der Gennari!“

„Ich brauche einen Menschen,“ dachte sie, „der etwas Stärkeres hat als seine Eitelkeit: einen Haß wie ich, damit er verschwiegen ist. Und das Geld der Nardini muß ihm eine furchtbarere Begierde machen als dem Gecken Salvatori; er muß arm und ehrgeizig sein, damit er ohne Bedenken ist.“

Da überraschte sie den Blick, den der Mann neben ihr unter seinen gewulsteten Brauen auf den jungen Tenor warf. Der vom Neid gekrümmte Mund des Savezzo, die graue Blässe seiner pockennarbigen Haut schienen ihr Glück zu versprechen, die Muskeln seiner verschränkten Arme erquickten sie. In seinen Lackschuhen sah sie schwarz verschmierte Sprünge: da entschloß sie sich.

„Mein Mann wird mich draußen suchen. Jetzt müssen Sie mich begleiten, Herr Savezzo.“

„Es lebe der Advokat!“ rief es hinter ihnen her, und wie Frau Camuzzi sich umsah, machte auf der Bühne, als mittleres Glied der Kette von Gefeierten, der Advokat Belotti seine Kratzfüße. Ihr Mann stellte sich gerade ein; Frau Camuzzi lächelte ihm heiter zu.

„Sie vergessen zu rufen: es lebe der Gemeindesekretär!“

„Bravo, Advokat!“ — und auf der Galerie hing alles in einem Knäuel hoch über seinem Kopf. Er sah verklärt hinauf.

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