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Die Frau legte die Hände aneinander.

„Sie wollten die Güte haben? Die Rina wagte nicht, Sie selbst zu bitten.“

„Sie soll von dem Cavaliere verlangen, daß er dem Maestro ein Engagement verschafft bei der Gesellschaft Mondi-Berlendi, die im Herbst nach Venedig geht und zum Winter nach Bologna. Das ist ein schöner Posten —“

Ihre Augen begannen zu funkeln.

„— vielleicht ein wenig zu schön für den Maestro Dorlenghi. Aber wenn er hört, daß er ihn bekommen soll, wird er der Rina danken wollen: so wird sie befriedigt sein, die arme Kleine; — und ob er ihn dann wirklich bekommt, was kümmert das uns, wie, meine Freunde?“

„Tatsächlich“, machte die Frau betroffen.

„Denn er verdient nicht, daß man ihm hilft: Euer Mann weiß es.“

„Er ist ein böser Mann“, sagte der Schneider. „Ich weiß es jetzt, — obwohl er, wenn man ihn ansieht, gut scheint. Aber er gönnt keinem andern etwas.“

„Und er hat von Eurem Mann gesagt, daß er schlechter spiele als alle.“

„Welche häßliche Lüge! Wenn mein Mann loslegt mit seinem Tenorhorn, ist er stärker als das ganze Orchester.“

„Seht Ihr, daß der Maestro böse ist? Ich gebe Euch meinen Rat nur, um dem Cavaliere Vergnügen zu machen, der so sehr die Frauen liebt. Hört: wollt Ihr Euch nicht den Gesang von ihm lehren lassen, — da Ihr doch so gern die ,Arme Tonietta‘ singen würdet? Er wird Euch den Hof machen, aber Euer Mann braucht nicht eifersüchtig zu sein.“

Der Schneider lachte bieder.

„Und unter der Leitung des Cavaliere werdet Ihr die ,Arme Tonietta‘ bald besser singen als ich.“

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