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Die Frau spreizte erschreckt die Hand; und dann lächelte sie albern. Flora Garlinda stand auf, um ihren Hohn nicht sehen zu lassen.

„Also ich schicke Euch den Cavaliere.“

Wie sie an ihrer Tür sich umdrehte, stand drüben noch der Schneider und blinzelte, als seien ihm die Augen müde vom langen Starren auf ihr goldenes Vlies.

Von neuem hielt sie es sich im Spiegel entgegen.

„Dieses Haar! Immer andere Menschen werden es also sehen, immer andere diese Stimme bewundern. Ich werde Geschlechter entzücken, Geschlechtern groß scheinen, die noch nicht geboren sind. Was aber werde ich selbst fühlen? Werde ich glücklich sein?“

Die endlose Flucht unbekannter, einsamer Jahre gähnte plötzlich im Dunkel hinter ihrem Spiegelbild. Ihr schauderte.

„Warum muß ich allein sein. Warum ertrage ich niemand neben mir. Sind denn wirklich alle meine Feinde? Ach, daß ich böse bin!“

Mit grübelndem Ekel sah sie sich in die Augen.

Sie besann sich. „Das alles ist erledigt, ich habe gewählt.“ Über den kleinen eisernen Dreifuß gebeugt, goß sie sich das Flakon ins Haar. Aber sie fühlte sich linkisch dabei.

„Ich bin armselig, sobald ich nicht singe. Dies Haar ist zu schön für mich, es ist nur entliehen von der, die singt. Ich hasse es, da es mir nicht gehört, da ich es pflegen muß für die fernsten, spätesten Blicke und nie die Küsse des nächsten darauf empfangen darf.“

Sie ließ die Arme hängen und das Haar triefen.

„Wie seine Augen sich ängstigten! Wie er bleich war von der Begierde, mich glücklich zu machen!… Liebe ich ihn? … Erlaube es mir!“

Welchen Geist flehte sie an? Sich selbst?

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