Page:H.M. Die kleine Stadt.djvu/328

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noch sah er das Weib mit dem Manne ihr Zimmer betreten, sah sie die Kleider lösen, erblickte den Glanz des Fleisches. Er krümmte sich unter den Bildern. Ein Schrei der Lust traf ihn so heftig, daß er aufsprang und sich umsah. Er hatte rote Wellen vor den Augen und in den Ohren Lärm.

„Sie muß brennen!“

Er suchte keuchend umher, setzte mit wirrem Flattern durch die Zimmer, über die Treppe, und draußen — niemand da? — huschte er auf die Schattenseite und die Gasse zum Gasthaus hinab. Es hatte nur ein helles Fenster. Don Taddeo starrte, zurückweichend, hinauf. Da ging ein Laden; der entblößte Arm glänzte auf, der ihn anzog. Don Taddeo warf sich, und die Zähne klapperten ihm, zu Boden; er schaufelte mit den Händen auf dem Pflaster das Stroh zusammen…

Still! Welche Stimmen? Der Tenor, der im Gasthaus wohnte! Kam er?

 

„Weiß ichs?“ sagte Nello Gennari.

„O nein“, sagte Flora Garlinda, — und sie gingen weiter.

„Die Leute klatschen nicht immer ohne Grund. Ich will dir gestehen, Nello, daß ich mich in letzter Zeit vor dir gefürchtet habe. An deinem Ehrenabend warst du geradezu erstaunlich.“

„Daher also wurde dir schlecht? Du tust mir leid, Flora.“

„Kein Grund, mein armer Nello. Denn ich fürchte nichts mehr von dir. Seit heute abend bist du wieder so mittelmäßig wie je.“

Sie betrachtete, die Lippen fest geschlossen, aus den Winkeln seine vor Enttäuschung einfältige Miene. Er stieß hervor:

„Aber sie klatschten auch heute abend.“

„Natürlich gab es Frauen, die klatschten, da du ja schön bist“, — und Flora Garlinda zuckte die Achseln. Er fuchtelte.

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