„Wie wollen Sie, daß das Feuer hinter den Turm dringt?“ meinte Frau Camuzzi mit Achselzucken; aber Mama Paradisi warf sich wogend gegen die Schulter des Kaufmannes.
„Mein Isidoro, wenn unsere Häuser in Flammen aufgehen, werden wir zusammen in die Welt hinauswandern und ein neues Leben anfangen.“
„Und Ihre Töchter?“ fragte Frau Camuzzi. Aber Mama Paradisi wehrte, fessellos, mit der Hand ab.
„Auch ihnen wird Gott helfen. Ach! Ach! ich fürchte, mein Isidoro, dies Feuer ist eine Strafe für uns beide, weil wir zusammen glücklich waren, ohne uns um die Religion zu kümmern.“
Der Cavaliere Giordano rang seinerseits die Hände.
„Welch Unglück für mich, wenn das Rathaus zerstört würde! Das Rathaus, woran ich meine Gedenktafel haben sollte!“
„Ihre Gedenktafel!“
Das rote Nußknackergesicht des Bäckers Crepalini schalt herauf.
„Sie wissen also noch nicht, mein Herr, daß der Gemeinderat sie heute abgelehnt hat? Ah! die Zeiten des Advokaten sind vorüber, er hat den Prozeß verloren. Man errichtet nicht mehr, sobald es ihm paßt, Gedenktafeln für Landstreicher.“
„Landstreicher? Ich? der ich ein Haus habe in Florenz, voll von Geschenken der Fürsten und der —“
Der Barbier Nonoggi stieß den Alten unehrerbietig beiseite, er machte sich an den Savezzo, der abseits, die Arme verschränkt, am Dom lehnte, und er wisperte:
„Masetti hat entdeckt, daß das Feuer gelegt worden ist: ja, an der Holztreppe zum Balkon ist es gelegt worden. Er hat es dem Allebardi gesagt, denn er und der Kutscher arbeiten an der Spritze, und der Allebardi —“
Nonoggi rang nach Atem und tanzte.