„Nun?“ fragte Savezzo und nickte schwer.
„— hat mich zu Euch geschickt, im tiefsten Schweigen, damit ich Euch frage, was man tun soll, ob man sprechen soll; denn da Don Taddeo sich nicht sehen läßt, seid Ihr, Herr Savezzo, seit dem Unglück des Advokaten der größte Mann der Stadt!“
Und Nonoggi strich, tief gebückt, mit der Hand im Bogen über das Pflaster hin. Der Savezzo trennte die Brauen voneinander, unwiderstehlich öffnete sich sein Mund zu einem schwarzen Lächeln, und er schielte heftig auf seine Nase.
„Ich werde mich Eurer zu erinnern wissen, Nonoggi,“ sagte er mit einer großen Gebärde. Und leiser:
„Es wird ein günstigerer Augenblick kommen, dem Volk die Wahrheit zu sagen. Wir müssen als Politiker handeln, die sich ihrer Verantwortung bewußt sind. Geht, Nonoggi, und schweigt! schweigt!“
„Und Ihre Tochter, Herr Mancafede?“ fragte Frau Camuzzi. „Wird sie, wenn Ihr Haus brennt, herauskommen?“
„Was denken Sie?“ antwortete er gekränkt. „Neun Jahre sind es, daß sie nicht ausgeht … Wehe, wehe!“ — und er hielt sich, wieder ganz zusammengesunken, die Ohren zu. Eine Funkengarbe schoß dahinten aus dem Dunkel; es knatterte; das Volk schrie auf. Die Kleinen des Schusters Malagodi, droben in ihrem Fenster, klatschten; und auch auf der Straße durchbrach den Schrecken heller Jubel.
„Nun sage, Pomponia,“ rief die Magd Felicetta, „ob das nicht schöner ist als das Feuerwerk am Verfassungsfest!“
„Ich werde dir ein Feuerwerk machen!“ — und der Bäcker kniff sie, daß sie schrie.
„Ihr Herr brennt ab, und sie unterhält sich. Aber die Gemeinde soll mir mein Pachtgeld zurückgeben, wenn sie mich abbrennen läßt. Der Advokat! Er ist mir verantwortlich, er, der gegen die Dampfspritze gestimmt hat!“