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„Werde ich denn niemals hier herauskommen?“ — und der Kapellmeister schlug hart auf seinen Stuhl auf und sah gebeugt seine Hände an, die in dürftigen, zu langen Ärmeln staken, geschwollene Adern hatten und schwitzten.

Man erwiderte ihm mit Entrüstung:

„Sie waren froh genug herzukommen. Uns scheint, daß hundertfünfzig —“

Der Cavaliere Giordano bewog die Bürger mit einer Handbewegung zum Schweigen.

„In Parma hat das Theater, wie viele selbst unter denen, die dort aufgetreten sind, nicht wissen, — aber es ist Tatsache, daß das Theater einen Geist hat. Ich habe ihn erblickt.“

Er nickte allen nacheinander in die Augen.

„Jener Geist war vor hundert Jahren eine Dame des Hofes und soll, obwohl ein religiöses Gelübde es ihr verbot, einen Tenor geliebt haben. Nun kommt sie, sooft ein junger, noch unbekannter Tenor singt, durch den Gang aus dem Schloß ins Theater. Immer in derselben Loge sitzt der Geist, die er bei Lebzeiten hatte, und wartet, ob der Fremde jenen Ton aushalten wird…“

„Jenen Ton?“ wiederholte man.

Der Kapellmeister war schon wieder aufgesprungen. Er tat einige Schritte, schob wütend einen schreienden Haufen Jungen auseinander, ging dem Brunnen zu.

„Und meine Ouvertüre!“ sagte er immer wieder, nun dumpf, nun ausbrechend, nun knirschend. Er stützte die Hände auf die Brunnenschale und stöhnte laut.

„Sie soll im Theater aufgeführt werden! Die Garlinda soll meine Arie ,Trauriges Geschick‘ singen! Wozu ist sie da, wozu sind sie alle da! Ah! Sie wollen mir nicht ans Licht helfen, das ich verdiene? Sie wollen mich aufhalten?“

Er griff sich ins Haar, er ballte die Faust.

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