sie erkannten einen Abglanz ihrer alten Größe auf Fulvia. Sie saß am andern Ende des staubigen Salons, weit fort von dem Feuer, das sie verachtete, und an dessen Reste sie erst spät in der Nacht, wenn alle schliefen, heimlich ihre gekrümmten Hände hielt. Ganz allein saß sie vor dem langen Tisch, mager, steif wie ein Idol, mit goldenen Ketten bedeckt, und weiße, gebrannte Locken über dem langen, weißen Gesicht.
„Aber als sie Claudio pensionierten, was blieb uns? Er wollte in Rom sterben, und in Rom ist er gestorben. Auch ich werde hier sterben; das ist alles, was uns beiden die Freiheit des Landes eingetragen hat. Und es ist genug.“
„Du hattest auch die Liebe,“ sagte hartnäckig Raminga, und ließ sich von ihrem Hündchen das Gesicht lecken.
„Wenn ich Lino hätte heiraten können!“ äußerte Gioconda. „Aber wir sind zu arm, wir sind der Freiheit des Landes geopfert; und sie hat es uns nicht vergolten, wie dir, Mama. Du hattest, was du wolltest.“
„Meint ihr, Töchterchen? … Ihr habt recht, ich war glücklich mit eurem Vater. Das hindert nicht, daß Oreste schön war.“
Ihre Augen wurden ganz klein,