Manchmal, wenn du, die Arme geöffnet, in mein Zimmer treten wirst, hält sie mich an ihrer harten Brust.“
Mario Malvolto sah zu, wie eine Traube Glycinien durch seine hohle Hand schlüpfte, und überlegte: „Harte Brust? Hat die Kunst eine harte Brust?“ Er ließ es vorläufig gut sein.
„Du verstehst mich nicht, ich sehe es voraus. Du meinst, eine Beschäftigung könne man doch verlassen, wenn eine Frau eintritt. Der Lanti, wenn Du ihn heiratetest, würde sein Pferd wegschicken, sobald du wolltest. Ein Börsenmann würde seine Kunden abfertigen. Das Geld ist eine Leidenschaft, die selten stand hält vor der Frau. Mit der Kunst, Gemma, steht es anders. Nur sie, der Krieg und die Macht sind widernatürliche Ausschweifungen, die einen Menschen ganz wollen. Aber die Kunst ist von den dreien die verderblichste, sie enthält die beiden anderen. Sie allein höhlt ihr Opfer so aus, daß es unfähig bleibt auf immer zu einem echten Gefühl, zu einer redlichen Hingabe. Bedenke, daß mir die Welt nur Stoff ist, um Sätze daraus zu formen. Alles, was Du siehst und genießt — Deine Mauern von San Gimignano, über die Deine Kinderträume huschten wie Eidechsen: mir wäre nicht an ihrem