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hinausgegangen. Mein Gehirn und all mein Blut ist voll von ihrem Körper, von ihren blütenfarbenen Armen um meinen Hals, von ihren langen, zart gewölbten Schenkeln, die sich mir öffnen, von ihren getanzten Liebkosungen. Ihre Gebärden — ich bin ganz behangen damit! Ich, mein Haus, mein Garten, dieser Hügel: überall hat sie, mag sie auch fern sein, ihre Gebärden hinterlassen, die wie abgerissene Blütenzweige sind, die ich sehe, greife, und deren Duft ich einatme!“

Sie kehrte zurück, im Anzug. Sie nahmen so heißen Abschied, daß sie am Ende wieder halb entkleidet ihm in den Armen lag.

„Ich gehe nicht mehr,“ sagte sie und stampfte auf. „Wir essen zusammen.“

Er führte sie auf die Schattenseite des Hauses, in die lange Loggia, auf deren Mauern Orpheus, jung und mager, zwischen steilen, kaum knospenden Bäumen schritt, und über einem heftig blauen Meer Galathea helle Glieder wiegte. Sanft schob das Olivenfeld seine blassen Laubwolken bis unter die Bogen der Halle.

Malvolto nahm vor der Tür dem Diener die Schüsseln ab und trug sie hinein.

„Du bist zu ängstlich,“ sagte Gemma.

„Nein, ich bin eifersüchtig,“ gestand er. „Nicht

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