Page:H.M. Flöten und Dolche.djvu/88

This page has been proofread.

noch einmal mit der Last seiner geflüsterten Begierden, klagte sie, Glied für Glied, an, weil sie ihn verriet, weil sie ihm keine Freuden mehr spenden würde.

Sie machte sich schließlich los, ging mit ihrem gleitenden Schritt zur Ottomane, stützte sich darauf und lächelte ihm zu:

„Ich bin bereit.“

Er fuhr sich mit der Hand über die Stirn, dann trat er rasch an seinen Schreibtisch. Sie sah weg, sie hörte etwas Metallenes klappern. Er kam auf sie zu, eine Hand im Rücken.

„Dein Mörder kommt,“ stammelte er. „Er beschleicht dich.“

Er brach vor ihr zusammen, die Stirn auf ihren Knien.

„Ich kann doch nicht! Du bist stärker, Gemma —“

Er reichte ihr die Waffe.

„Du liebst mich nicht, wie ich dich liebe — bis zum Zittern der Hand.“

„Ich liebe dich so,“ sagte sie, und hüllte seinen Kopf noch einmal in ihre Arme — „so, daß es kein Glück mehr für mich gibt, als durch dich zu sterben! Bedenke doch, der Tod erst gibt dich mir ganz. Er macht uns unzertrennlich Du, küsse mich, während du zustößt.“

82