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Cylinder nicht sieben Glanzreflexe und die Tuberose in seinem Knopfloch nicht dreizehn Blätter besessen hätte.

Pimbusch trat als ein vollendeter Bewohner jenes Schlaraffenlandes auf, wie Andreas es sich vorstellte. Doch stand er, wie dem jungen Manne nicht unbekannt war, thätig mitten im öffentlichen Leben. Er war der Sohn und Nachfolger jenes großen Pimbnsch, der dem durch ihn eingeführten Specialkartoffelfusel seinen, vom Berliner Volke verehrten Namen gegeben hatte. Heute ging das Geschäft von selbst, der Sohn hatte sich nicht um den Betrieb zu bemühen. Doch arbeitete er auch dann noch, wenn er seine Nägel betrachtete oder den neuesten Börsenwitz wiederholte. So oft nachts die Destillationen ihren Schein auf die Straßen hinauswarfen, war Pimbusch an der Arbeit. Der träge Zug der Proletarier quoll durch die weit offenen Thore der Kneipen aus und ein. Sechs Gläser des Specialfusels genügten, um den Stumpfesten in das Reich seiner Ideale zu versetzen. Die Seligsten träumten in den Rinnsteinen. Ein giftiger Duft zog durch die Stadt, die in einem Meer von Schnaps zu ertrinken trachtete. Dann war Pimbusch, der in einem Salon das Problem der neuesten Kragenhöhe erörterte, an der Arbeit.

Begreiflicherweise verachtete Pimbusch das Volk, das seinen Schnaps trank. Aber auch von Geschäften sprach er nur mit fremder Miene, wie jemand, der nicht dazu gehört. Kaflisch uannte ihn den Schnapsfeudalen und begriff ihn unter der größeren Familie der Feudaljobber. Denn es war Pimbusch’ zehrender

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