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„Ich habe bei meiner Hauptrolle gerade an Sie gedacht, gnädiges Fräulein, und ich würde mich glücklich schätzen —“

„Ach so,“ äußerte Lizzi gedehnt.

Keineswegs gewillt, seinen Ton gelten zu lassen, maß sie den vorlauten Jüngling vom Wirbel bis zur Sohle, bevor sie ihn niederschmetterte.

„Ich habe doch gleich so was vermutet. Verkannte Frauenrollen wirft einem ja jetzt jeder an den Kopf.“

Als sie die Wirkung ihres Verweises auf seinem Gesichte wahrnahm, setzte sie milder und im Tone einer Belehrung hinzu:

„Wissen Sie, so was wie Sie vorzuhaben scheinen, ist verbrauchter Zauber.“

„Ach gehn Sie doch, Lizzi!“ äußerte Frau Mohr.

Frau Türkheimer verriet durch eine unwillkürliche Handbewegung ihre innere Erregung. Aber Lizzi war Vorstellungen unzugänglich.

„Ich kenne doch das Theater!“ sagte sie lauter. „Was jetzt Mode wird, ist das Volk, und mit der Mode muß man gehen. Die napoleonische Bewegung der Massen —“

„Das hat schon in Abells Kritik gestanden,“ bemerkte Adelheid.

„Na also!“ rief Lizzi, durch diese Einmischung gereizt. „Das Volk, die Masse, das zieht jetzt. Passen Sie mal auf, ,Rache!‘ wird Schule machen!“

„Schule vielleicht,“ erwiderte Frau Türkheimer, „aber Kasse macht sie wohl nicht mehr? Ober wird sie noch gegeben?“

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