Berlins, oder in irgend einer fernen Waldeinsamkeit — gleichviel, nur Arbeit, nichts als Arbeit!“
„Oder aber man müßte die Energie eines Claudius Mertens besitzen,“ schlug Klempner vor. Andreas ließ einen zärtlichen Blick ringsum über die Kunstwerke gleiten.
„Ah der! Den stört nichts in seiner Arbeit. Er hat wöchentlich zehn Einladungen. Beim Essen nimmt er Bestellungen an und verdient, während er verdaut.“
Klempner unterdrückte ein Lächeln; er erinnerte sich, daß der Andere diese Sätze einst von ihm selbst gehört habe. Aber Andreas hatte es vergessen. Er träumte zur Decke hinan.
„Ah, Claudius!“
„Kennen Sie das Neueste von ihm?“ fragte Klempner.
„Was ist es?“
„Arazzi.“
„Bitte?“
„Arazzi, Teppichmuster, symbolistisch, piekfein. Große dekorative Blumen, von Arabesken umzogen. Sieht man aber genau hin, so sind es gotische Lettern, und man entziffert mit einiger Anstrengung den schönen Spruch: ,Ehrlich währt am längsten‘.“
„Nanu! Und der Teppich ist vielleicht gar für —“
„Ganz recht, für — Türkheimer.“
„Ah! Ah!“
„Und stellen Sie sich vor, daß der Teppich zehn Quadratmeter bedecken soll. Es werden ungefähr hundertfünfzig Blumen hineingewirkt, und alle mit der Umschrift: ,Ehrlich währt am längsten‘.“