Diesmal blickte Andreas den Andern mit offenem Argwohn an. Aber aus Köpfs freundlichem Gesicht, das allerdings eine verdächtig spitze Nase zierte, war niemals klug zu werden. Für alle Fälle zeigte Andreas sich übellaunig, um nur nicht zuzugeben, daß er sich geschmeichelt sühle. Sein Glück bei Frauen, das er sich übrigens zutraute, schien ihm doch noch bewiesen werden zu müssen. Er gedachte der herben Enttäuschungen, die er dem Wäschermädchen und dem Büffetfräulein verdankte.
„Sie sagen mir eine Menge angenehme Dinge,“ bemerkte er ziemlich trocken, „aber ich weiß noch immer nicht, wie Sie sich meine Karriere nun eigentlich denken Was habe ich zu thun, wohin soll ich mich wenden?“
„Nehmen wir hinzu,“ fuhr Köpf ohne zu antworten fort, „daß Sie als Rheinländer eine mehr heitere und ungezwungene Geselligkeit gewohnt sind. Inmitten der Furcht sich lächerlich zu machen, die in Berlin Ursache aller Dummheit und Langeweile ist, werden Sie zunächst wohlwollend belächelt werden. Die Hauptsache ist, daß Sie auffallen.“
„Was habe ich zu thun, wohin soll ich mich wenden?“ wiederholte Andreas ungeduldig.
„Wie? Das habe ich Ihnen noch nicht gesagt? Nun, ganz einfach: Sie gehen zum ,Nachtkourier‘, verlangen den Chefredakteur Doktor Bediener zu sprechen, und läßt er Sie vor, so gehen Sie nicht früher wieder weg, als bis er Ihnen unaufgefordert eine Empfehlung an Türkheimers gegeben hat.“
„Ah, Türkheimer! Das ist doch der mit Lizzi Laffé.“
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