„Asta?“
„Leider verkennt sie ihre Pflichten.“
„Ach so. Ich habe auch schon davon gehört.“
„Und du gedenkst einzuschreiten?“
„Ich? Sie ist ja eine verheiratete Frau, nicht wahr?“
So viel Duldsamkeit empörte Andreas. Er sagte:
„Aber du als Mutter! Ich verstehe ja manches, aber es giebt doch noch einiges was zu weit geht. Acht Wochen nach der Hochzeit! Und mit dem intimsten Freunde ihres Mannes! Hast du eine Idee davon?“
Sie zögerte.
„Du hast natürlich recht, mein Schatzchen. Aber andererseits bedenke mal, was würde sie dazu sagen, wenn gerade ich ihr davon spräche. Ich meine, wir selbst — kurz, wie würde ich ihr vorkommen?“
Diese Anspielung auf seine eigene Stellung verstimmte ihn vollends. Er hatte beschlossen, Asta seine Macht fühlen zu lassen und der armen Lizzi mit ihrem Klempner als ein Retter zu erscheinen; und nun störten ihn Adelheids Einwände. Er fand sie geradezu gewissenlos, und versetzte hart:
„Ich meine, eine Mutter muß unter allen Umständen ihre Autorität ausüben. Überdies ist es für mich eine Ehrensache. Die Türkheimersche Ehre ist doch gewissermaßen auch die der Hausfreunde. Wenn es hier allmählich gar zu gemischt zugeht, dann müssen wir uns ja schließlich selbst getroffen fühlen — und unsere Konsequenzen daraus ziehen.“
Sie begriff nur allmählich, und sah ihn entsetzt