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„Gewiß. Ich kenne zwar Eure Gesetze nicht, aber ich bin überzeugt, es muß irgendwo stehen, daß eine Frau sich von einem Manne scheiden lassen darf, der keine Lackschuhe trägt.“

„Das hat sie aus Nora,“ flüsterte Andreas an Adelheids Ohr. Asta begann wieder.

„Uberdies gebricht es Herrn von Hochstetten an den nötigen persönlichen Eigenschaften. Über gewisse Dinge pflegt man mit jungen Mädchen nicht zu sprechen; aber Sie, liebe Griseldis, sind wohl in den Jahren wo man sie hören darf. Genug, ich habe bei meinem Gatten nur das gesucht, was jede Frau, auch die ärmste, bei dem ihrigen zu finden gewohnt ist.“

„Angenommen, daß ich Sie richtig verstanden habe,“ erwiderte das Fräulein sehr kühl, „so könnte ich auch dies für keine berechtigte Klage halten. Sie waren als junges Mädchen gewiß nicht ganz unerfahren, liebe Asta. In der Umgebung, unter der Sie aufgewachsen sind, giebt es keine Unerfahrenheit. Wenn Sie einen Mann aus altem, sehr altem Hause heirateten, so mußten Sie wissen, daß Sie bei ihm nicht das, wie soll ich sagen — gewaltthätige Naturell eines Emporkömmlings, eines Menschen aus Ihren eigenen Kreisen zu suchen hatten.“

„O, gewaltthätig! Sie überschätzen mich, liebe Griseldis. Das habe ich von Ihrem Herrn Bruder nicht verlangt. Aber wäre es nicht seine Pflicht, mir einen Erben zu geben?“

„Sprechen Sie doch nicht von einem Erben Ihres Geldes, liebe Asta, sondern von einem Stammhalter des Hauses Hochstetten!“

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