Page:H.M. Im Schlaraffenland.djvu/325

This page has been proofread.

allen Glanz verlor. Plötzlich blieb er, hoch aufgerichtet, stehen; er traf die geängstete Frau mit einem durchbohrenden Blick und begann zu skandieren:

„Der Attrappen-Artikel — war eine Fälschung, Gold Mounts sind heute bloß — noch Makulatur! Schmeerbauch — hat sich den Hals abgeschnitten, und ich — bin meine — zweitausend — los!“

Sie antwortete nicht, erschrocken und nachdenklich.

„Türkheimer kann doch nicht auch verloren haben?“ meinte sie schließlich. Der matte Erfolg seiner dramatischen Erzählung enttäuschte ihn.

„Das ist wohl die einzige Frage', die dich in der Sache interessiert? Und so was nennt sich Liebe! Ich danke! Was kümmert mich Türkheimer? Wenn sie ihm eine halbe Million abknöpfen oder auch eine ganze, so geschieht ihm nur recht, denn es ist ja doch alles gestohlen, entschuldige, daß ich es sage. Es giebt Lagen, in denen ein offenes Wort befreiend wirkt.“

Thatsächlich hatte er sich ein wenig Luft verschafft. Er fuhr, ohne ihrer bittenden Augen zu achten, erbarmungslos in seiner Deklamation fort:

„Von Wichtigkeit wäre es wohl nur, zu erfahren, ob eigentlich diesen Leuten alles erlaubt ist. Dürfen sie durch Irreführung der öffentlichen Meinung ungestraft ganzeBevölkerungsmassen ausplündern? Und zum Schutze der anständigen Spekulanten geschieht gar nichts?“

Sie zog die Stirn in schmerzliche Falten, fieberhaft suchend nach einem Mittel, um den Geliebten zu besänftigen. Die Verzweiflung verhalf ihr zu einer Erfindung.

315