bemerkt hatte. Ter Chefredakteur betrachtete den Eindruck, den er auf den jungen Mann machte, mit Wohlwollen. Er lächelte sogar, denn er hatte die Bemerkung gemacht, daß Andreas’ Blick, der zwischen dichten und langen Wimpern hervorkam, in seiner Treuherzigkeit merkwürdig einschmeichelnd sei, und daß die bedingungslose Verehrung, die er ausdrückte, einer Dame überaus angenehm sein müsse. Flüchtig dachte er sogar an Frau Türkheimer. Er zögerte noch, denn der mißlungene schwarze Rock, der dem gut gewachsenen Jüngling etwas Ungeschicktes gab, forderte zur Vorsicht auf. Das Haar war erbärmlich geschnitten, doch trug Andreas den Kopf recht gut. Dann entschloß sich Doktor Bediener.
„Sie sollten sich vor allem beim Theater einführen, ich meine in den Kreisen, die dem Theater nahe stehen.“
„Schon wieder das Theater,“ dachte Andreas. „Es muß doch etwas damit los sein.“
Er öffnete den Mund, aber Doktor Bediener schnitt seinen Einwand ab.
„Sie werden noch nichts für die Bühne geschrieben haben, das thut nichts zur Sache. Man erobert die Welt nicht mehr von der Schreibstube aus. Auch der Schriftsteller muß heutzutage mit seiner Person eintreten. Sie werden sich in der Gesellschaft umsehen müssen.“
„Kommen jetzt Türkheimers?“ fragte sich Andreas.
Aber der Chefredakteur zögerte wieder.
„Halten Sie sich vorläufig an uns,“ sagte er. „Unsere Sonntagsbeilage ,Die Neuzeit‘ steht den jungen