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Sie zog ihn, während er sich noch die Kleider abklopfte, aus der Thür.

„Nu verfügen wir uns aber in mein Budoah, da wird sich anständig betragen. Sie verstehn?“

Er fand sie jetzt ganz besänftigt, sogar entgegenkommend, und er erlaubte sich die Frage:

„Sie wollen also nicht?“

„Ich habe ja nischt gesagt,“ erwiderte sie, voll Güte. „Man bloß kalt Blut un warm angezogen, das is die Hauptsache. Übrigens sind wir zwei beide gewiß dazu bestimmt, uns noch vill näher kennen un schätzen zu lernen.“

Mit Befriedigung sagte er sich, daß seine Werbung so gut wie genehmigt sei.

„Hier ist es wirklich gemütlich,“ meinte er, angeheimelt von der Stimmung des matt erhellten Wohnzimmers. Auch hier hatten die hohen Fenster kleine, in Blei gefaßte Scheiben. Bequeme Sammtsessel, durch bunte Handstickerei in Felder geteilt, standen auf weichem, rotem Teppich um bronzebeschlagene Tifche. Von der silbergrauen Stofftapete herab lächelte, felbstzufrieden und wohlwollend, das lebensgroße Bildnis Türkheimers.

Als sie in zwei niedrigen Sofas versunken einander gegenübersaßen, sagte Bienaimée:

„Tja, tja.“

Er sah sie erwartungsvoll an. Sie wiederholte:

„Tja, tja. Wie die Natur spielt. So ’n Scheine, es kommt von oben.“

„Wen meinen Sie?“ fragte er, vor Vergnügen errötend. Er flößte ihr also dennoch Respekt ein!

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